Frühling in Alabama…

… paßt wirklich nicht zu meiner mitteleuropäischen Erfahrung. Gefühlt sind schon seit drei Monaten frühsommerliche Temperaturen über 20°C und mittags steht die Sonne inzwischen fast so hoch wie bei uns im Hochsommer (Alt. 61,7°). Jemand muß den Bäumen bei der Auswanderung nach Amerika erklärt haben, daß sie erst bei 30 °C ausschlagen sollen und nicht schon bei 15 °C.

Im Villen-Viertel »Mountain Brook« entlang des Flüßchens Shades Creek war am Samstag bei 28°C gerade mal das zarteste Grün zu sehen (abgesehen vom allgegenwärtigen Rasen in Golfplatz-Qualität).

Sonntag im »Weogufka State Forest«, ca. eine Stunde südlich von Birmingham roch es bei 30 °C nach trockenen Kiefernzapfen und -nadeln. Daher war mein Gefühl eher: Hochsommer am Mittelmeer mit blühendem Rhododendron und Hartriegel. Auf dem Flagg Mountain (1142 ft ≈ ca. 348 m), dem südlichsten Appalachen-Berg über 1000 Fuß steht ein sehr ähnlicher Turm, wie auf dem Cheaha Peak (dem höchsten Berg Alabamas). Leider gibt’s keine Bewirtschaftung, doch der malerische Anbau ist immerhin offen und enthält das Hüttenbuch. Ganz in der Nähe gibt’s auch Blockhütten mit Kaminzimmer, nur das WC muß noch angeschlossen werden…

Die Gegend des »Weogufka State Forest« ist sehr ruhig, was auch »Capertons Old South Store« ausstrahlt (leider geschlossen). Dafür sind die Grundstücke üppig geschnitten: die Zufahrten vom Briefkasten an der Landstraße bis zum Haus sind geschätzte 100 m lang. In der Gegend werden auch Fertighäuser angeboten, die ihren Namen wirklich verdienen. Anscheinend kann man hier für den (deutschen) Preis eines Mittelklasse-SUV zum Hausbesitzer werden. Dann braucht man nur noch jemand, der alle paar Tage die 1–2 ha Golfrasen ums Haus mäht…

Ein Gedanke zu „Frühling in Alabama…“

  1. Die Temperatur klingt konstanter als in Nordbaden. Vor ein paar Tagen hatten wir wunderbaren Frühsommer, heute morgen dann Handschuhwetter in KA. Ein paar Grad könntet Ihr Alabamaer(?) uns gern abgeben. 🙂

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