Freiburg, Breisgau

Was mir nach zwei Jahren Alabama in Freiburg auffällt

  1. Die unglaubliche Ruhe in Deutschland. Dank gemauerter Wände, Zentralheizung (ohne Lüfter) und Doppelverglasung der Fenster messe ich in meiner Wohnung 30 dB gegenüber mehr als 43 dB in Vestavia Hills. Hier kann ich einfach klasse Musik hören.
    Und in Deutschland ist einfach alles leiser, was Geräusche macht: Autos, Züge, Heizungen, Flugzeuge, Krankenwagen. Als ich beispielsweise am Hauptbahnhof Freiburg auf meinen Zug wartete, fuhr am Nachbargleis ein TGV ein und machte dabei kaum mehr Geräusch als mein Rasierapparat.
  2. Die Autofahrer in Freiburg sind genauso unentschlossen und unsicher wie die in Alabama. Grundlegende Kenntnisse der Verkehrsregeln vermisse ich hier ebenso wie in Alabama: rechts vor links, Kreisverkehr, Stoppschild, Rechtsfahrgebot – verbreitete Unsicherheit. Wenigstens wird in Freiburg doch etwas regelmäßiger geblinkt als in Alabama.
  3. Die Freiburger können genauso freundlich sein wie die Amerikaner in Alabama. Wahrscheinlich kommt es darauf an, wie man auf die Menschen zugeht.
  4. Ich muß wieder Kopfrechnen lernen: welche Münzen gibt man, um wenig Wechselgeld zu bekommen, wenn € 6,37 zu bezahlen sind? In USA habe ich nach kurzer Eingewöhnung alles und überall mit Karte bezahlt.
    Außerdem wird im Restaurant in Alabama fast immer gefragt: »separate Rechnungen?« Es wird also meist vorausgesetzt, daß jeder separat zahlt. Der Kellner zieht dann mit fünf Kreditkarten von dannen und kommt mit fünf einzelnen Rechnungen zurück.
  5. Deutsche Supermärkte können genauso üppige und vielfältige Auswahl bieten wie jene in Birmingham: etwa das Edeka E-Center in Gundelfingen.
  6. Kurze Tage und lange Dämmerung in Freiburg: um Weihnachten sind die Tage hier in Freiburg ungefähr 1¾ Stunde kürzer als in Alabama und die Dämmerung dauert viel länger in Deutschland.
  7. Luxus öffentlicher Nahverkehr: am Heiligabend um 2306 mit dem Bus nach Hause fahren zu können, ist einfach großartig.

Am Wochenende vor Weihnachten hat es auch noch für einen Glühwein in der Sonne auf dem Münsterplatz gereicht. Und zwei schöne Konzerte gab’s auch schon wieder: am 22. Dezember Thilo Wachter in Badenweiler und am 3. Januar Erika Stucky im E-Werk.

2 Gedanken zu „Freiburg, Breisgau“

  1. Es freut mich für dich Günther, daß du wieder gut angekommen bist in Freiburg. Tanke deine Akkus auf.

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