Tannehill Tractor & Engine Show

Am Samstag war Tractor- & Engine-Show im Tannehill Ironworks Historical State Park ca. 30 min westlich von Birmingham. Neben alten Traktoren gab’s viele Stationärmotoren zu sehen und zu hören (Video). Diese Stationärmotoren zünden im Leerlauf tatsächlich nur alle 5–10 Umdrehungen. Im 22 Sekunden langen Video gibt’s wirklich nur zwei Gluckser aus dem ockerfarbenen Auspuff. Man konnte dort auch viele restaurierte Motoren, Maschinen oder anderes rostiges Eisen kaufen – Spielzeug für große Jungs 🙂

Die Stationärmotoren wurden für verschiedene Aufgaben (mahlen, pumpen, sägen) auf der Farm eingesetzt, mit Verteilung der Leistung über Flachriemen. Ein typischer kleiner Motor wie in dem Video leistet ca. 1–2 PS und verbraucht ca. 10–20 l Benzin oder Kerosin am Tag bei Nennlast. Die Motoren sind wassergekühlt mit Umwälzung über Konvektion (ohne Pumpe). Der Kühlkreislauf ist offen (drucklos) und verdunstet Wasser (Kochen). Im Video sieht man oben links das offene Kühlwasser-Ausgleichsgefäß.

Die größeren Motoren haben auch Verdunstungskühler, die das drucklos umlaufende Wasser über Verdunster rieseln lassen, siehe im Bild »Tannehill Big Engine«, rechts das umgekehrt trichterförmige Gitter.

Es gab auch richtig große Wohnmobile zu sehen. Bei »Camper #01« (dem modernen weißen Camper) war in dem Fenster mit »Deckel« unter der Markise ein Flachbildschirm-Fernseher für draußen montiert (und lief natürlich auch ohne Zuschauer). Der Bus in Chrom und Edelstahl ist Baujahr 1976.

Zum späten Mittagessen habe ich das Buffet in meinem Lieblings-Supermarkt Whole Foods Market in Mountainbrook ausprobiert. Dorts gibt’s große Auswahl, verkauft wird nach Gewicht und mein Teller (Gemüse mit Fisch) hat nur $ 9,50 gekostet, dazu gab’s kalifornischen Pinot Grigio für $ 6.

Der amerikanische Service ist toll, kann aber auch etwas nerven, beispielsweise weil die »Einpacker« an den Supermarkt-Kassen einfach nicht einpacken können. Sie packen empfindliche Sachen nach unten und Schweres oben drauf, aber selbst Einpacken stört eher den Ablauf.

Im Vergnügungs-Stadtteil Five Points South war ich beim Liquor-Store Highland Package Store, dort dürfen Whiskey und andere Brände verkauft werden, Supermärkte haben in Alabama anscheinend keine Konzession dafür. Auf Empfehlung des Inhabers (seinem Akzent nach Ost-Europäer) habe ich John Emerald Single Malt aus Opelika (ca. 2 Stunden südöstlich von Birmingham) gekauft. Ein echter Alabama-Whiskey, sehr weich, sehr süß und ohne jeden Rauch, mit Kokos-Noten und Anklängen an Pfirsich.

Am Sonntag habe ich den Wasserfall Noccalula Falls in Gadsden, ca. 1 Stunde nordöstlich von Birmingham besucht. Von der etwa 20 Meter hohen Felsplatte hat sich der Legende nach die Cherokee-Prinzessin Noccalula aus Liebeskummer in den Tod gestürzt. 1969 wurde dort vom Frauen-Verein Gadsden zu Ihrem Andenken die Statue aufgestellt. In weniger als einer Stunde kann man durch den Freizeit-Park runter an den Fluß und unter den Wasserfall laufen. Unter dem Wasserfall ist es extrem eindrucksvoll und beim aktuellen Hochwasser auch richtig laut, siehe (bzw. höre) Video. Bei über 30 °C war es im Sprühnebel unter dem Wasserfall sehr schön kühl, aber der Weg war auch entsprechend glitschig. Das hält die Amis natürlich nicht davon ab, mit Flippflopps dorthin zu laufen.

Außer dem eindrucksvollen Wasserfall hat Gadsen allerdings wenig zu bieten und auch das örtliche Kino wird in letzter Zeit offenbar wenig genutzt.

 

 

Ein Gedanke zu „Tannehill Tractor & Engine Show“

  1. weil die »Einpacker« an den Supermarkt-Kassen einfach nicht einpacken können.

    Sind das eigentlich ganz normale Angestellte? Oder wird der Job (wie in Deutschland manchmal ja bei besonderen Aktionen) vor allem von Schülern/Rentnern gemacht?

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