Sloss Festival

Am Wochenende war auf dem Gelände der historischen Eisenhütte Sloss Furnace ein zweitägiges Musik-Festival.

Auf vier Bühnen Shed, Blast, Steam und Seasick (nach dem Platten-Laden Seasick Records in Birmingham) wurden am Samstag und Sonntag von 1300 bis Mitternacht jeweils 21 Bands präsentiert. Der einzige mir bekannte Name war der Abschluß-Act am Sonntag, die Alabama Shakes. Es gab aber ein paar schön grungige Bands mit depressivem Sound, etwa K. Flay oder Wray oder (mit Alternative-Folk-Attitude) Judah & The Lion und auch Poppiges wie Francis & The Lights.

Die Menschen und das Drumherum waren aber interessanter als die Musik.

Bei über 30 °C und (vor allem samstags) sengend heißer Sonne waren Abkühlungen beliebt, wie die abgebildeten Power Breezer, die feinen Wassernebel durch die Luft blasen. An anderen Ständen wurden nasse, eisgekühlte Tücher aus der Crunch-Eis-Box in die Zuschauer geworfen. Schwimmen im Teich war jedoch verboten.

Der Altersdurchschnitt war am Samstag nur knapp über 20, Sonntags vielleicht ein winziges Bißchen höher.

Für mich die Top-Attraktion war der Live-Eisenguß. Etwa zehn Kilogramm Eisen wurden im Mini-Hochofen aus Schrott und Kohle erschmolzen und von Hand gegossen. Wer wollte, konnte für 10 $ eine flache, quadratische Sand-Form selbst gestalten (auskratzen), die dann live abgegossen wurde.

Da am frühen Samstagabend eine Gewitterfront aufzog, bin ich früh gegangen und habe bei einsetzendem Blitz und Donner auf der kleinen Terasse meines Lieblingsrestaurants Real & Rosemary in Homewood Fisch mit Polenta und Gemüse gegessen. Dort gab’s sogar noch einen exzellenten Bourbon mit Noten von Birne und Banane.

Nachdem am Sonntagvormittag die Gewitter abgezogen waren, war das Sloss-Gelände ziemlich matschig, aber die Stimmung war trotzdem bestens. Erneut war das Publikum interessanter als die Bands und eine lustige Aktion war die Silent Disco, wo man unter dem Wasser-Hochbehälter Musik über Kopfhörer hören konnte. Für die Umstehenden sah das lustig aus, weil sie die Musik nicht hören konnten.

Nachdem mein Alter mittels Führerschein nachgewiesen war (Age Verified), gab’s im Piggly Wiggly Craftly Beerly Garden auch Bier für mich. Cheers.