Am Wochenende fand auf dem Gelände der historischen Eisenhütte Sloss Furnaces wieder das jährliche Musik-Festival statt. Ab 1300 gab’s auf vier Bühnen bis in die Nacht Rock- und Pop-Musik, Food Trucks, Eisenguß live, einen Craft-Beer-Garten, Kunsthandwerk und die Silent Disco.
Bei der Silent Disco werden von drei DJs live drei unterschiedliche Musikprogramme gemixt und über WLAN angeboten (blau, rot, grün), die man über ausgeliehene Funkkopfhörer auswählen kann. Es ist auch lustig, die Szene ohne Kopfhörer zu erleben, weil die blaue, rote und grüne Gruppe unterschiedliche Songs laut mitsingen.
Auf der kleinen Bühne von Seasick Records gab’s kleinere Besetzungen mit schön depressivem, punkigem oder schrägem Country Sound, beispielsweise die Band Shocks oder die komische Country Band Dead Fingers.
Auf den großen Bühnen waren mir die Bands einfach viel zu laut, obwohl mir einige gut gefallen haben, etwa die Schönwetter-Pop-Band The Brummies, mit schmalzigem, mehrstimmigem Gesang.
Samstags war ich mit einem Arbeitskollegen beim Sloss Fest, aber es ging erst mit Verzögerung los, denn just als wir gegen 1530 am Eingang ankamen, wurde von der Security eine Unterbrechung des Festivals wegen eines aufziehenden Unwetters gemeldet und niemand mehr aufs Gelände gelassen. Glücklicherweise hat gerade gegenüber jüngst die Brauerei Back Forty Beer aus Gadsden eine Micro Brewery mit Tap Room (Ausschank) eröffnet, wo wir die zwei Stunden überbrücken konnten (die siebte Craft Beer Micro Brewery in Birmingham, Respekt 😉 ), bis es dann endlich losging.
Auf dem Weg zum Sloss Fest habe ich in der 32nd Street South die Dependence von Graf Dracula in Birmingham fotografiert.
Beim Live-Eisenguß wurden in diesem Jahr auch verschiedene Gießformen angeboten. Und so habe ich am Sonntag für $ 45 eine Schale gießen lassen; die Eisenschalen klingen nämlich auch ganz gut. Meine in die Sandform gekratzte Deko ist, meinen künstlerischen Fähigkeiten angemessen, eher minimalistisch. Die anderen Künstler hatte da definitiv mehr drauf.
Als meine Schale gegen 1730 entformt war und zur Nachbearbeitung bereitstand, zog jedoch erneut eine Gewitterfront auf. Wie schon am Samstag wurde die Veranstaltung unterbrochen und alle Gäste sollten unter der Straßenbrücke des Highway 11 Schutz suchen. Die Getränkestände unter der Brücke durften jetzt jedoch kein Bier mehr verkaufen sondern nur noch Wasser. So bin ich erstmal zum Duschen heimgefahren (der Regen hatte noch nicht begonnen) und habe meine Schale gegen 2200 abgeholt, als das Gewitter vorüber war.
Jetzt muß ich sie nur noch mit der Stahlbürste entrosten und mit Schuhcreme einwachsen: meine Gußeisen-Schale, ungefähr 700 g schwer und etwa 15 cm Durchmesser, Hand Made in Birmingham.
