Diese Woche lag ein Brief von meinem Vermieter in Birmingham in der Post bei der Arbeit. Bei Vestavia Park Apartments hatte ich meine Visitenkarte mit Firmenadresse hinterlassen und ihnen noch 10 internationale Briefmarken zu je 1,15 US$ überlassen, um gegebenenfalls Post nachzuschicken.
Nun haben sie mir in einem Brief einen Scheck über meine Mietkaution zugeschickt. Schön, daß sie mir die Kaution zurückzahlen und dies zeigt auch wieder vier Eigenarten der Amis:
- Auf den Brief haben die Leute von Vestavia Park Apartments alle zehn statt nur der einen erforderlichen Briefmarke geklebt.
- Als Entschuldigung kann man anführen, daß die Briefmarken keinen Wert ausweisen (typisch amerikanische Unschärfe: bloß keine klaren Angaben).
- Statt einer Überweisung gibt’s einen Barscheck. Weil ich damit in Deutschland vermutlich überhaupt nichts anfangen kann, habe ich bei meiner US-Bank nachgefragt. Selbstverständlich kann ich Ihnen den Scheck zuschicken und sie schreiben ihn meinem Konto gut. Dafür muß ich den Scheck unterschreiben (to endorse – bestätigen) und zurück nach USA schicken.
- Auch das ist wieder merkwürdig: Der Empfang von Geld muß bestätigt werden (gefährlich). Ob der Scheck überhaupt echt oder gedeckt ist, der Sender überhaupt existiert etc., ist hingegen nicht relevant.
Also stecke ich den Scheck wieder in einen Brief mit 0,90 € Porto und schicke ihn zurück nach USA. Mein US-Bankkonto existiert noch, bis meine Einkommensteuer 2018 abgewickelt ist.
Wahrscheinlich ist das Scheck-Handling einfach eine Folge extrem strikter Compliance-Regeln, oder? Banken und größere Unternehmen dürfen in den USA doch praktisch nichts mehr tun – und selbst das nur bei vollständiger Protokollierung …
Briefmarken: wunderbar. 🙂
Lieber Günther,
hier die Info von Ute, ihres Zeichens Bankkauffrau, Head of Cash Management:
Herzliche Grüße Thilo & Ute
Das mit dem Scheck kenne ich aus Frankreich. Was ich skurril finde, ist der Brief mit den Briefmarken… Erstaunlich, daß man noch die Adresse lesen kann 🙂